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Pansexuelle Gesellschaft anerkennt Durchlässigkeit der sexuellen Orientierung

Im Rahmen des Kampfes für die Rechte von homosexuellen Männern und Frauen wird immer wieder das Argument vorgebracht, dass die sexuelle Orientieurng unveränderbar sei, weshalb die homosexuelle Orientierung anerkannt und den entsprechenden Personen alle Rechte zugesprochen werden müssten, die auch Heterosexuellen zugesprochen werden.

 

Eine pansexuell orientierte Gesellschaft stimmt der vollen Gleichberechtigung homosexueller Menschen uneingeschränkt zu und setzt darüberhinaus den Schwerpunkt auf die Erweiterung auf alle andere Rechte nicht beeinträchtigenden sexuellen und geschlechtlichen Orientierungen und Merkmale, einschließlich Bisexualität, Pansexualität, Intersexualität (Zwitter) und Transgender.

 

Demgegenüber steht eine pansexuell ausgerichtete Argumentation aber der Behauptung der Unveränderbarkeit der sexuellen Orientierung kritisch gegenüber. Ebenso lehnt sie es ab, die Rechte von Menschen mit sexuellen Orientierung an deren Unveränderbarkeit zu koppeln.

 

Aus pansexueller Sichtweise ist das Recht aller Personen auf eine sexueller Orientierung oder geschlechtliche Identität zu betonen, die sich jederzeit nach den individuellen Maßgaben und Erlebnisweisen der betreffenden Personen verändern kann. Aus progressiv-pansexueller Perspektive ist entsprechend gerade die Durchlässigkeit sexueller und geschlechtlicher Orientierungs- und Identitätsmerkmale als Option und Recht zu betonen.

 

Die Argumentation der Unveränderbarkeit der sexuellen Orientierung als Begründung für die Gleichberechtigung Homosexueller ist im Vergleich zur pansexuellen Sichtweise konservativ und letztlich reaktionär, zumal sie oftmals mit einer einseitigen, biologistischen Konzeption einhergeht.

 

In einem Artikel im Fachjournal Journal of Sexual Research haben L. M. Diamond und C. J. Rosky sich mit der Unveränderbarkeits-Ideologie auseinandergesetzt und weisen auf foglende Sachverhalte hin:

 

- Längssschnittstudien belegen, dass Veränderungen der sexuellen Orientierung im Lebenslauf auftreten. Die Behauptung, die sexuelle Orientierung sei grundsätzlich und absolut unveränderbar ist damit wissenschaftlich unhaltbar.

 

- Für die Gewährung der Gleichberechtigung von Menschen mit unterschiedlichen sexuellen Orientierungen ist die Annahme der Unveränderbarkeit der sexuellen Orientierung völlig unnötig. Nichts spricht dagegen, Menschen auch dann gleiche Rechte zu gewährleisten, wenn ihre sexuelle Orientierung sich ändern kann.

 

- Die Koppelung von Gleichberechtigung an die Unveränderlichkeit der sexuellen Orientierung ist ungerecht, weil sie alle Personen diskriminiert, deren sexuellen Orientierung sich im Lebenslauf verändert hat, künftig verändert oder künftig verändern könnte.

 

Die enormen Fortschritte bei der Gleichberechtigung Homsoexueller und Transgender-Personen, die vorwiegend in Europa, Amerika, Australien, in Teilen Asiens und in Südafrika erreicht wurden, sind uneingeschränkt zu begrüßen und weiter auszuweiten. Bedauerlich ist aber die fehlende Generalisierung auf andere sexuelle Orientierungen, wie Bisexualität, oder auch auf Personen, die sich durch eine flüssige, sich potentiell verändernde sexuelle Orientierung auszeichnen und gerade dies als Kern ihrer Identität definieren.

 

Die Koppelung der Gleichberechtigung an eine angenommene Unveränderbarikeit der sexuellen Orientierung ist faktisch unrichtig und führt zur Diskriminierung von Personen, für die das Konzept der Unveränderlichkeit der sexuellen Orientierung nicht gültig ist.

 

Dabei verpassen es Vertreter der Unveränderlichkeits-Ideologie zudem, zwischen eher emotionalen und rational-gedanklichen Komponenten der sexuellen Orientierung zu unterscheiden. So übersehen sie beispielsweise komplett die Möglichkeit von Menschen, sich ganz bewusst aus politisich-gesellschaftlichen Gründen für eine pansexuelle Identität zu entscheiden, die Liebe und Sexualität nicht mehr an sexueller oder geschlechtliche Merkmale und Identitätsaspekte, sondern ausschließlich an die Begegnung zwischen Menschen an sich bindet.

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